Jesaias

1972 | WVZ Nr. 226 | Bronze | Höhe 292 cm

Beschriftung auf der Vorderseite:

DACHTE AN JENE DIE, DIE IDEE DER LIEBE EMPFINGEN UND IHRE LAST ALS BEGLÜCKUNG TRUGEN BIS ZUR ERFÜLLUNG IHRES SEINS

Heinrich Kirchner Skulpturengarten – Jesaias

Bis in das Jahr 1970 arbeitete Kirchner als Professor der Akademie der Bildenden Künste München. Nach seiner Emeritierung 1971 begann er bald mit seinen neuen, monumentalen Arbeiten für den Erlanger Burgberggarten. Der Bildhauer empfand die Aufstellung seiner Kunst inmitten der Natur als etwas Selbstverständliches. Jesaias und weitere Plastiken mit ihren stammartigen Körpern sollten mit den Bäumen des Geländes korrespondieren. Kirchner bezeichnete diese späten Bronze­arbeiten als Brüder der Bäume.

Der Künstler stellt in seiner Plastik Jesaias den ersten Propheten Israels dar, der Juda Gottes Gericht verkündete und über den Messias predigte. Am Ende büßte dieser seinen Einsatz mit dem Tod und wurde in einer Zeder zersägt. Kirchner formt den Propheten mit einem massigen Körper, aus dem ein dünner Arm mit geöffneter Hand ragt. Der Kopf, der auf einem langen Hals sitzt, blickt erwartungs­voll in den Himmel. Wie auch in dem Relief Jonas sind Körper und Kopf, Leib und Geist voneinander getrennt. Die Bronze vermittelt die religiöse Haltung des Künstlers und ist letztlich ein Denkmal der christlichen Tugend und der Hoffnung.

Audioguide

Standort der Skulptur