Moses

1968 | WVZ Nr. 215 | Bronze | Höhe 240 cm

Heinrich Kirchner Skulpturengarten – Moses
Heinrich Kirchner Skulpturengarten – Moses

In dieser Plastik widmet sich Kirchner der alttestamentarischen Figur des Moses, der mit seinem Volk aus Ägypten auszieht und 40 Jahre durch die Wüste wandert, um in das Land Kanaan zu gelangen. Im zweiten Buch Mose steigt der Prophet auf den Berg Sinai, um von Gott die Gesetzestafeln mit den zehn Geboten zu empfan­gen. Die Arme der von Kirchner gestalteten Mosesfigur ragen dramatisch nach oben und deuten im übertragenen Sinne zum Berg Sinai, ohne dass Moses die Gesetzestafeln bereits in den Händen hielte. Der Körper ist aus einzelnen Bronzeelementen zu einer Glockenform zusammengefügt. Einschnitte, Risse und Durchbrechungen kennzeichnen die Oberfläche der Skulptur. Möglich wird diese Gestaltung durch den experimentellen Umgang des Künstlers mit dem Bronzeguss im Wachsausschmelzverfahren, den er insbesondere in den 1930er bis 1940er Jahren in seiner Werkstatt erprobte. Kirchner begann, Wachs auf Lithografieplatten zu gießen, um entsprechend große Platten für seine Figuren zu erhalten. Wie auch bei anderen religiösen Figuren interpretiert der Künstler den biblischen Moses sehr frei und zeigt ihn in der vielschichtigen, gebrochenen Darstellung eines zeitgenössischen Figurenbildes.

Audioguide

Standort der Skulptur