Wanderer Mensch, Er sieht das helle Licht

1983 | WVZ Nr. 227 | Bronzeplatten geschweißt | Höhe 705 cm

Beschriftung auf dem Sockel:

WANDERER / ER SIEHT DAS HELLE LICHT

Heinrich Kirchner Skulpturengarten – Wanderer Mensch, Er sieht das helle Licht

Der Wanderer ist das größte und zugleich letzte Werk, das Kirchner geschaffen hat. Durch die weit ausschreitenden Beine wird eine dynamische Bewegung der Figur angedeutet. Doch das Gehen des Wanderers ist von einem Moment des Innehaltens unterbrochen, indem der Kopf in die entgegengesetzte Laufrichtung zum Himmel gerichtet ist. „Er sieht das helle Licht“, wie durch die Sockelinschrift deutlich wird. Seinen rechten Arm hat er über seinen Kopf erhoben, der durch die runde Formung einen Heiligenschein andeutet und den Wanderer als Erleuchteten auszeichnet. Zugleich ist dieser Gestus als Aufforderung an den Menschen zu verstehen der Figur zu folgen.

Der Wanderer ist ein wiederkehrendes Motiv im Werk Kirchners. Für den Künstler steht dieser stellvertretend für die Reise durch das Leben: Von Geburt an durchschreitet der Mensch die Lebensphasen der Kindheit, Jugend und des erwachsenenalters. Auch der Tod repräsentiert nach diesem Verständnis kein Ende, sondern den Beginn einer weiteren Reise, symbolisiert durch die unendliche Metamorphose der Natur. Diese Idee der Transformation wird auch in dem eiförmigen Rumpf des Wanderers fortgesetzt. Ein Symbol, das in der christlichen Ikonografie auf die Auferstehung verweist und von Kirchner in einen humanistisch-weltlichen Kontext übertragen wird.

Audioguide

Standort der Skulptur